Stahlerzeugung: Türkei überholt Deutschland im Ranking

Mitarbeiter in einem stahlwerk-szene-transformationsgipfel-aufruf, Türkei

Ein aktueller Bericht legt nahe: Auf der Leiter internationaler Top-Produzenten von Stahl klettert die Türkei immer weiter nach oben.

Seit 2002 hat sich die Stahlproduktion in der Türkei mehr als verdoppelt. Sie ist von 16,5 Millionen Tonnen im Jahr 2002 auf 35,8 Millionen Tonnen im Jahr 2020 gestiegen. Nach Information der World Steel Association (worldsteel) rangiert die Türkei damit weltweit auf dem siebten Platz in den Top Ten der Stahlerzeuger – und liegt damit knapp vor Deutschland, das im vergangenen Jahr 35,7 Millionen Tonnen Stahl produziert hat und sich damit für das Jahr 2020 auf Platz acht wiederfindet.

Im Jahr 2017 betrug die türkische Gesamtproduktion an Stahl sogar 37,5 Millionen Tonnen. „Der leichte Rückgang der Stahlproduktion in den Jahren 2018 und 2019 auf 37,3 Millionen Tonnen beziehungsweise 33,7 Millionen Tonnen hängt auch mit der Anhebung der Einfuhrzölle in den USA zusammen“, schreiben Sacit Dizman und Gülşah Tezol vom Forschungs- und Beratungsunternehmen modus factum in einem unlängst veröffentlichtem Türkei-Briefing. Die US-amerikanische Regierung hob die Zölle für türkische Stahlerzeugnisse auf 25 Prozent an.

Türkei: Wichtiger Absatzmarkt für Stahlerzeugnisse

„Im Jahr 2019 betrugen die türkischen Ausfuhren 19,7 Millionen Tonnen Stahl. Damit belegt das Land beim Stahlexport auf der Rangliste Platz sieben“, so Dizman und Tezol. Auf der Rangliste der stahlimportierenden Länder stehe die Türkei mit 12,4 Millionen Tonnen Stahlimport auf Platz 13. Auch beim Nettoexport sei die Türkei weit oben: Sie befindet sich mit 7,4 Millionen Tonnen Nettoexport abermals auf Platz sieben. „Dies zeigt: Die Türkei ist auch ein wichtiger Absatzmarkt für Stahl- und Eisenerzeugnisse aus dem Ausland. Die Wirtschaftsdynamik in der Automobil- und Zuliefer- und Rüstungsindustrie, im Bau- und Energiesektor und Maschinenbau enthält großes und nachhaltiges Nachfragepotenzial für Stahl und Eisen“, betonen die Autoren des Türkei-Briefings.

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red, Foto: YusufAslan/Shutterstock

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