Dillinger: 50 Jahre Grobblechwalzwerk „WW2“

Grobblechwalzwerk von Dillinger

Der saarländische Stahlhersteller Dillinger feiert Jubiläum: Auf 50 Jahre Betrieb des Grobblechwalzwerks „WW2“ blickt das Unternehmen zurück – und plant bereits wichtige Investitionen.

Vor nunmehr 50 Jahren hat das Stahlunternehmen Dillinger sein Grobblechwalzwerk „WW2“ in Betrieb genommen. Am Vormittag des 21. Dezember 1971 wurde auf dem neuen 4,3-m-Quartogerüst die erste Bramme zu Grobblech gewalzt.

Bereits seit 1804 werden bei Dillinger Bleche gewalzt – diese langjährige Erfahrung und Tradition floss auch in den Bau der WW2, wie die neue Anlage in Unterscheidung zu dem bestehenden Grobblechwalzwerk genannt wurde. Sie markierte eine neue Phase der Entwicklung von Dillinger hin zur weiteren Spezialisierung auf Grobbleche mit immer besserer Qualität und größeren Dimensionen. Die Produktionsanlagen waren vom Brammenstoßofen über das Walzgerüst bis zur revolutionären Scherenlinie allesamt Prototypen. Insbesondere bei den Walzanlagen wurden die größtmöglichen Walzgerüste, Walzen und Antriebsmotoren installiert.

Dillinger: Modernisierung des Stoßofens 2 geplant

In den vergangenen fünf Jahrzehnten wurde das WW2 stetig modernisiert, um noch größere und schwerere Brammen walzen zu können. Heute sind durch die Verarbeitung der 600 Millimeter dicken Brammen aus der neuen Stranggießanlage CC6 Grobbleche mit einem Stückgewicht bis zu 42 Tonnen machbar. Diese superschweren Bleche werden zu einem großen Teil in den Monopiles (Gründungsstrukturen) von Offshore-Windkraft Anlagen verbaut.

Um den Vorsprung bei der Produktion von schweren Blechen auszubauen und die Möglichkeiten der weltgrößten Stranggussanlage CC6 in Dillingen weiter ausnutzen zu können, will Dillinger nun den Stoßofen 2 im Walzwerk modernisieren und verstärken, um die 600 Millimeter dicken Brammen auf die erforderlichen Temperaturen für die Blechwalzung zu bringen. Erklärtes Ziel der Investitionen ist. Die Kapazität bei der Produktion schwerer Bleche deutlich zu steigern. Das führt nach Angaben Dillingers dazu, dass das Monopile-Design optimiert werden kann, was erhebliche Effizienz-Vorteile für die Kunden von Dillinger bieten wird. Das Unternehmen leiste mit seinen Produkten so einen wichtigen Beitrag für eine erfolgreiche Energiewende und zum Erreichen der angestrebten Klimaziele in Europa und weltweit.

Quelle, Foto: Dillinger

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