thyssenkrupp und Novelis treiben Altmaterial-Recycling voran

Kran hebt Auto auf Schrottplatz für thyssenkrupp und Novelis Recycling-Initiative.

Mit einer Plattform für die Kreislaufwirtschaft in der Automobilindustrie wollen thyssenkrupp Materials Services und Novelis neue Standards für das Recycling von Altmaterial setzen. In einem ersten Schritt wird ein Prototyp zu Test- und Evaluierungszwecken entwickelt.

Die Unternehmen thyssenkrupp Materials Services und Novelis wollen das Altfahrzeug-Recycling steigern und so die Verfügbarkeit wertvoller Sekundärmaterialien erhöhen. Eine entsprechende Partnerschaft sieht die gemeinsame Entwicklung einer „Automotive Circularity Platform“ (ACP) vor. Dabei soll es sich um einen digitalen Marktplatz handeln, der die Akteure der gesamten Wertschöpfungskette von Altautos miteinander verbindet. Zudem versetze dieser Zulieferer in die Lage, Aluminium und andere Materialien wie Stahl, Kunststoffe, Glas oder Gummi zu erfassen und wiederzuverwenden.

Den Partnern zufolge besteht der erste Schritt darin, einen Prototyp der Plattform zu erstellen, um sie anschließend „umfassend zu testen und zu bewerten“. Die Ergebnisse der Analyse würden als Grundlage dienen, um Verbesserungen vorzunehmen und die Möglichkeiten einer breiteren Einführung und Nutzung durch ihre jeweiligen Industriepartner zu prüfen.

Plattform liefert „neuen Zugang zu Altmaterial“

„ACP ist ein wichtiger Schritt Richtung Kreislaufwirtschaft in der Automobilindustrie. Die offene Handelsplattform ermöglicht Unternehmen, die sich Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft verpflichtet fühlen, neuen Zugang zu Altmaterial“, sagt Michael Hahne, Vice President und General Manager Automotive bei Novelis Europe. Das Unternehmen will in das Projekt vor allem sein Know-how in Bereichen wie Aluminiumrecycling, Wiederverwendungsprozesse und Entwicklung von Aluminiumlegierungen mit hohen Recyclinganteil einbringen.

Bei thyssenkrupp Materials Services setzt man indes auf Kentnisse und Erfahrungen im Bereich der Werkstoffe und digitalen Lieferketten. Zudem verfügt das Unternehmen nach eigenen Angaben über einen Marktzugang in einem breiten und komplexen Sektor. „thyssenkrupp Materials Services und Novelis sind eine Partnerschaft eingegangen, in der die jeweiligen Kompetenzen unserer Unternehmen, deren Stärken sich in jeder Hinsicht ergänzen, optimal genutzt werden“, so Sebastian Smerat, Head of Customer Innovation bei thyssenkrupp Materials Services.

Mit zunehmender Verbreitung von Elektrofahrzeugen rückt die Reduzierung von Autoabgasen in den Hintergrund und die Effizienzsteigerung in der Lieferkette und der Produktion wird zum wichtigsten Hebel der Dekarbonisierung der Automobilindustrie. Ein zirkuläres Ökosystem mit einer bislang einmaligen Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten wird eine wesentliche Rolle dabei spielen, dass die Automobilindustrie ihre Klimaziele erreicht.

Foto: Huguette Roe/Shutterstock.com

Beitrag teilen

WhatsApp
Email
Facebook
Twitter
LinkedIn
XING

Das könnte Sie auch interessieren

Guido Kerkhoff, Klöckner & Co. Sein Haus freut sich über die Entwicklung der Nordamerika-Sparte.

Klöckner meldet für die Nordamerika-Sparte ein Rekordniveau

Klöckner & Co profitiert im zweiten Quartal von starker Nachfrage bei der Nordamerika-Sparte, während Europa schwächelt. Ergebnis und Cashflow steigen deutlich. Neue Zukäufe und Investitionen in Elektroband stärken die Strategie des Konzerns.
Um Stahlbleche und andere Werkstoffe schneller und besser zu verkaufen, setzt Thyssenkrupp Schulte auf Angebotsautomatisierung.

Angebotsautomatisierung bei Thyssenkrupp Schulte

Mit smartsearch automatisiert Thyssenkrupp Schulte die Angebotserstellung: Die KI-gestützte Software analysiert frei formulierte Kundenanfragen und gleicht sie mit dem Produktkatalog ab – für schnellere, treffsichere Angebote im Werkstoffhandel.
Statement zum US-Handelsstreit: Für die Stahlindustrie muss weitergekämpft werden!

Statement zum US-Handelsstreit

Zur Einigung im Zollstreit zwischen den USA und der EU erklärt Kerstin Maria Rippel, Hauptgeschäftsführerin der Wirtschaftsvereinigung Stahl: „Auch wenn eine weitere Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und der EU vorerst abgewendet wurde – für die europäische Stahlindustrie hat sich nichts an der katastrophalen Situation geändert.
Strategisch geschickt positioniert: Primetals Technologies eröffnet hochmoderne Werkstatt für Service-Technologien in Brasilien

Strategisch geschickt positioniert

Primetals Technologies eröffnete kürzlich eine hochmoderne Werkstatt rund um Instandhaltungs- und Modernisierungsservices in Santa Cruz, Rio de Janeiro, Brasilien. Die 7 968 Quadratmeter große Anlage liegt strategisch günstig in der Nähe mehrerer großer Stahlproduzenten.
Auf der Basis guter Erfahrungen: Metalúrgica Nakayone erweitert Presswerk um vierte Anlage von Andritz Schuler

Auf der Basis guter Erfahrungen

Drei mechanische Transferpressen von Andritz Schuler mit einer Presskraft von 1 000, 1 600 und 2 500 Tonnen betreibt Metalúrgica Nakayone bereits. Nun kommt eine weitere 1 600 Tonnen starke Transferpresse hinzu, die der brasilianische Automobilzulieferer zu Beginn des Jahres in Auftrag gegeben hat.
SSAB und EMW Stahl-Service-Center – von links nach rechts: Tony Harris, Leiter SSAB Europe; Daniel Schäfer, stellvertretender Einkaufsleiter EMW; Jan Meier, Vertriebsleiter SSAB Europe; Holger Latsch, Geschäftsführer EMW; Christian Vehma, Einkauf EMW; Claus Doré, Area Sales Manager Automotive SSAB Europe.

EMW Stahl-Service-Center kooperiert langfristig mit SSAB

SSAB und das EMW Stahl-Service-Center sind eine langfristige Partnerschaft für zukünftige Lieferungen von fossilfreiem Stahl eingegangen. Diese Partnerschaft soll EMW dabei helfen, den CO2-Fußabdruck seiner Produkte weiter zu reduzieren.
Anzeige
MPT

Newsletter

Jetzt Fachabo starten

Erhalten Sie exklusiven Zugriff auf alle Fachartikel, Whitepaper und Analysen.

Kontakt in die Redaktionen

Abo- und Bücherservice

Newsletter