Neue WSM-Spitze fordert „mehr Dampf“ im EU-Wahlkampf

Ulrich Flatken und Christian von der Crone, WSM

Mit Ulrich Flatken und Christian von der Crone hat der Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung (WSM) ein neues Präsidium. Beide treten ihr Amt in der heißen Phase des EU-Wahlkampfs an – und kritisieren ein lasches Engagement der Politiker.

Neue Spitze für den Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung (WSM): Ulrich Flatken, bisher Vizepräsident, ist Nachfolger von Hubert Schmidt. Die Vize-Position übernimmt Christian von der Crone. Die beiden treten ihr Amt in der heißen Phase des EU-Wahlkampfs an, vermissen aber politisches Engagement: „Warum ist der Wahlkampf so langweilig? Die Parteien sind nicht aktiv und bringen keine Aussagen. Der typisch deutsche Mittelstand wird ohnehin in Brüssel total vernachlässigt. Wie wollen sie so eine EU-Politik erreichen, die unserem Mittelstand hilft?“, kritisiert Flatken. Es müsse dringend „mehr Dampf“ hinein.

„Alle Politiker müssen verdeutlichen, wofür ihre EU-Kandidatur steht. Nur so erreichen wir eine Industriepolitik, die dem Wähler und Arbeitnehmer hilft.“

Christian von der Crone, Vizepräsident des Wirtschaftsverbands Stahl- und Metallverarbeitung (WSM)

Auch sein Stellvertreter Christian von der Crone wünscht sich klare Forderungen: „Wir brauchen eine EU-Agenda, die die europäische Wettbewerbsfähigkeit fördert. Keine neuen Berichtspflichten und eine verlässliche Industrieorientierung. Das müssen die Politiker kommunizieren.“ Die fehlende Präsenz im Wahlkampf zieht sich nach Meinung des WSM-Präsidiums durch alle Parteien: „Die EU-Wahlen werden zum Randthema – das ist eine verpasste Chance!“

Für das neue WSM-Präsidium hat die künftige industrielle Wettbewerbsfähigkeit Priorität. Beide sind erfahrene Unternehmer: Flatken ist geschäftsführender Gesellschafter der Mecanindus-Vogelsang Gruppe, von der Crone leitet die FR. u. H. Lüling GmbH & Co. KG. Von den Parteien fordern sie jetzt einen fulminanten Endspurt. Sie sollen Präsenz zeigen und Ziele vermitteln. „Der Bürger wählt, weil er mitgestalten will. Das kann er aber nicht, wenn er keine Inhalte kennt. Also wählt er nicht“, befürchtet Flatken. „Alle Politiker müssen verdeutlichen, wofür ihre EU-Kandidatur steht. Nur so erreichen wir eine Industriepolitik, die dem Wähler und Arbeitnehmer hilft“, ergänzt von der Crone.

Wer kommt und wer geht? Hierzu halten wir Sie in unserer Rubrik Personalien auf dem Laufenden.

Foto: WSM, elwynn/Shutterstock.com (eigene Darstellung)

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