Arvzero: kohlenstoffneutraler Stahl für die Craemer-Gruppe

Das Bild zeigt drei Männer an einem Konferenztisch. Der Mann in der Mitte unterzeichnet einen Vertrag. Im Hintergrund ist ein Rollup-Display zum Produkt Arvzero zu sehen.

Die deutsche Craemer-Gruppe und der italienische Stahlhersteller Acciaieria Arvedi haben kürzlich eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Bei Craemer will man Stahlkomponenten mit zertifiziertem kohlenstoffneutralen Arvzero-Stahl herstellen. Der Lieferant hat für seine Produkte eine Zielgruppe im Blick, die auch Craemer anvisiert.

Die international tätige Craemer-Gruppe hat ihren Hauptsitz in Herzebrock-Clarholz. Zu ihren Kerngeschäften gehören die Bereiche Metallumformung, Kunststoffverarbeitung und Werkzeugbau. In der Serienproduktion entstehen dabei Stahlkomponenten und -module für Kraftfahrzeuge sowie Kunststoff-Paletten und -Behälter. Mit diese Produkten zählt man sich zu den führenden Zulieferern auf dem Automobilmarkt. Die Verwendung erneuerbarer Energien und recycelter Materialien gilt als ein integraler Bestandteil der Unternehmensnachhaltigkeitsstrategie. Mittelfristig soll der CO2-Fußabdruck der Gruppe signifikant sinken, um einen wesentlichen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz zu leisten.

Mit Acciaieria Arvedi hat Craemer einen zuverlässigen Partner für die Schaffung einer umweltfreundlichen Lieferkette gewählt. Das Stahlunternehmen hat mit einer Forschungs- und Entwicklungsarbeit, die vor 30 Jahren begann, eine innovative Technologie zur Stahlproduktion aus ausgewähltem recyceltem Schrott entwickelt. Die Nachhaltigkeit des Arvzero-Stahls basiert auf der Arvedi-ESP-Technologie und der Produktion mittels Elektroofens, wodurch die CO2-Emissionen deutlich reduziert und zertifizierte erneuerbare Energien verwendet werden. Acciaieria Arvedi produziert im Werk in Cremona Stahlcoils aus recyceltem Schrott für verschiedene Anwendungsbereiche, darunter die Automobilbranche. Acciaieria Arvedi hatte jüngst zudem den Auftrag für ein VOD-Upgrade bei Primetals Technologies platziert. Die Gründung der Arvedi-Gruppe als Konzernmutter erfolgte in den frühen 1960er Jahren. Sie ist im Bereich Kohlenstoff und Edelstahl mit Warm- und Kaltbandwalzwerken, geschweißten Rohren und Präzisionsbändern tätig.

Arvzero-Stahl für „alle Craemer-Standorte mit Metallverarbeitung“ “

„Unsere Zusammenarbeit ist ein wichtiger Schritt für Stahlprodukte mit einer nachhaltigen Beschaffungskette“, betonten Fernando Pedicillo, Automotive Sales Director bei Arvedi, und Christoph J. Brandenburg, geschäftsführender Gesellschafter der Craemer-Gruppe, bei der Unterzeichnung der Vereinbarung. „Mit diesem Schritt erreichen wir ein hohes Maß an Nachhaltigkeit, insbesondere in Bezug auf die Dekarbonisierung der Stahlproduktion, was durch die Craemer-Komponenten einen Beitrag zur internationalen Automobilindustrie leistet“, fügten die beiden Unternehmensvertreter hinzu.

Die Kooperationsvereinbarung für die Lieferung von nachhaltigem Stahl aus Italien wurde mit der Unterzeichnung im Juni 2024 eingeleitet. Der Arvzero-Stahl lasse sich „an allen Craemer-Standorten mit Metallverarbeitung“ einsetzen, erklärt Fabio Graw. Er ist Leiter des Automotive-Einkaufs bei Craemer. Zudem könne sein damit „einen wichtigen Anteil“ des Bedarf an Stahl an den Standorten in Herzebrock-Clarholz und Attendorn in Deutschland und in Liptovský Mikuláš in der Slowakei decken.

Im Jahr 2023 erzielte die Craemer-Gruppe eine Gesamtleistung von rund 355 Millionen Euro mit etwa 1100 Beschäftigten an vier europäischen Produktionsstandorten. Die Arvedi-Gruppe hat eine Gesamtjahresproduktion von > 5 Millionen Tonnen Stahl und beschäftigt 6.400 Mitarbeiter.

 

Foto: Craemer-Gruppe

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