Nationaler Stahlgipfel: Stahlländer überreichen Aktionsplan

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst beim Nationalen Stahlgipfel in Duisburg

Auf Einladung des NRW-Wirtschaftsministeriums hat am 16. September in Duisburg der Nationale Stahlgipfel 2024 stattgefunden. Mehr als 350 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft waren zu Gast, um über die Zukunft der Stahlindustrie zu beraten.

Die Stahlländer der Bundesrepublik, die IG Metall sowie die Wirtschaftsvereinigung Stahl setzen sich gemeinsam dafür ein, die Stahlindustrie für eine klimaneutrale Zukunft erfolgreich aufzustellen. Konkrete Maßnahmen dazu liefert der vorgestellte Nationale Aktionsplan Stahl, der im Rahmen des Nationalen Stahlgipfels an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck übergeben wurde.

Der Nationale Aktionsplan Stahl wurde durch die Länder der Stahlallianz, die WV Stahl und die IG Metall erarbeitet. Er umfasst wesentliche Punkte zur Unterstützung der Stahlindustrie auf dem Weg zur Klimaneutralität. Dazu gehören wettbewerbsfähige Energiepreise, der Ausbau erneuerbarer Energien, der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft und faire internationale Handelsbedingungen. Zudem fordert der Plan ein Sofortprogramm der Bundesregierung zur Umsetzung der beschriebenen Maßnahmen und die Optimierung bestehender Förderinstrumente. Eine vollumfängliche Version ist über das NRW-Wirtschaftsministerium frei zugänglich.

„Beim Stahlgipfel geht es um die industrielle Zukunft unseres Landes.“

Hendrik Wüst, Ministerpräsident von Nordhrein-Westfalen

„Die Stahlindustrie gehört zur DNA des Landes Nordrhein-Westfalen. Beim Stahlgipfel geht es um die industrielle Zukunft unseres Landes“, betonte NRW-Ministerpäsident Hendrik Wüst (im Bild) zur Eröffnung der Veranstaltung. Es gehe um viele Wertschöpfungsketten und die Zukunftsperspektive hart arbeitender Menschen und ihren Familien. Zudem sei der internationale Wettbewerb schärfer geworden. „Steigende Energiepreise, globale Überkapazitäten und die Notwendigkeit, die Produktion klimaneutral zu gestalen – all das sind Herausforderungen, denen wir nur mit einer Anpassung der Rahmenbedingungen und gemeinsam begegnen können“, so Wüst.

Für Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck komme man dem Ziel einer klimaneutralen Stahlindustrie nun immer näher. „In Deutschland werden wir bis 2030 rund ein Drittel der deutschen Rohstahlkapazität umstellen und damit rund 12 Mio. Tonnen CO2 freien Stahl erzeugen und mehr als 10 Mio. Tonnen CO2 einsparen“, kündigte Habeck an.

Gunnar Groebler, Vorstandsvorsitzender der Salzgitter AG und seit September neuer Präsident der WV Stahl, sieht die Stahlindustrie unter massivem Druck. „Damit der Kessel nicht platzt, müssen jetzt die drei größten Schrauben festgezurrt werden“, so Groebler. So gilt es ihm zufolge, grüne Leitmärkte zu etablieren, Energiepreise im Zaum zu halten und einen wirksamen Schutz vor unfairem Wettbewerb zu schaffen.

Hintergrund: Stahlallianz

Die am 22. Oktober 2018 gegründete Stahlallianz ist ein Zusammenschluss der deutschen Länder mit Stahlstandorten: Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Thematisch befasst sich die Stahlallianz insbesondere mit den aktuellen umwelt-, klima-, energie- und außenhandelspolitischen Herausforderungen der heimischen Stahlindustrie. Zudem unterstützt sie die schrittweise Transformation der Branche hin zu CO2-ärmeren und CO2-neutralen Produktionsprozessen.

Foto: Land NRW/Bernd Thissen

Beitrag teilen

WhatsApp
Email
Facebook
Twitter
LinkedIn
XING

Jetzt Fachabo starten

Erhalten Sie exklusiven Zugriff auf alle Fachartikel, Whitepaper und Analysen.

Das könnte Sie auch interessieren

Miguel López kommentiert die Thyssenkrupp Q3-Zahlen 2024/2025 durchaus positiv

Thyssenkrupp Q3-Zahlen: Auftragseingang steigt, Umsatz sinkt

Thyssenkrupp legt Q3‑Zahlen vor: Auftragseingang steigt dank Marine Systems um 21 % auf 10,1 Mrd €, Umsatz sinkt auf 8,2 Mrd €. Bereinigtes EBIT verbessert sich dank APEX, doch manche Segmente drücken das Ergebnis – trotz strategischer Fortschritte.
RUD Ketten Rieger & Dietz GmbH u. Co. KG ist ein Spezialist für Rundstahlketten. Das kuftbild zeigt den Firmensitz.

Spezialist für Rundstahlketten feiert rundes Jubiläum

RUD Ketten feiert 2025 sein 150-jähriges Bestehen. Der Spezialist für Rundstahlketten aus Aalen-Unterkochen steht für Qualität, Innovation und Nachhaltigkeit – und blickt mit einem klaren Fokus auf Digitalisierung und Internationalisierung in die Zukunft.
Primetals Technologies wird das Grobblechwalzwerk von Jindal Steel and Power in Angul modernisieren und so die Verfügbarkeit der Anlage erhöhen.

Jindal Steel and Power modernisiert Grobblech-Walzwerk

Jindal Steel and Power modernisiert sein 5-Meter-Grobblech-Walzwerk in Angul mit Primetals Technologies. Die neue Automatisierungsplattform ist die erste ihrer Art in einem indischen Walzwerk dieser Größe. Sie soll vor allem auf zwei Aspekte einwirken.
Ausgezeichnete Qualität: Am 5. August nahmen Reiner Hagemann und Philipp Vetter von der Badische Stahl-Nebenprodukte GmbH (BSN) die QUBA-Zertifizierung für die Produkte BEOSALT und BEOSIL entgegen. – V.l.n.r.: Reiner Hagemann (Geschäftsführer BSN), Thomas Fischer (Geschäftsführer Qualitätssicherung Sekundärbaustoffe GmbH), Philipp Vetter (Qualitätssicherung BSN)

QUBA-Zertifizierung für Sekundärbaustoffe von BSN

Die Badische Stahl-Nebenprodukte GmbH hat für ihre Sekundärbaustoffe „Beosalt“ und „Beosil“ eine QUBA-Zertifizierung erhalten. Die Zertifizierung höchste Qualitäts- und Umweltstandards bestätigen und die Eignung für drei Einsatzbereiche bescheinigen.
Mit den Make-to-Order Days, kurz MTO Days, geht am 9. und 10. Juni 2026 auf dem Stuttgarter Messegelände ein neues Veranstaltungsformat an den Start.

Make-to-Order Days 2026 als neue Messe im Juni 2026

Am 9. und 10. Juni 2026 startet mit den Make-to-Order Days auf dem Messegelände Stuttgart eine neue Fachmesse für auftragsbezogene Präzisionsfertigung. Das Format richtet sich an Entscheider aus verschiedenen Industriebranchen.
Das Bild zeigt die beiden WSM-Geschäftsführer, dem Verband für die Stahl- und Metallverarbeitung.

Stahl- und Metallverarbeitung: WSM warnt vor Stillstand

Die deutsche Stahl- und Metallverarbeitung kommt im ersten Halbjahr 2025 nicht vom Fleck. Der Branchenverband WSM fordert von der Politik entschlossenes Handeln, um den industriellen Mittelstand vor Substanzverlust zu bewahren.
Anzeige
MPT