Im Saarland soll GreenSteelSkills neue Kompetenzen vermitteln

Das Bild zeigt eine Reihe von Würfeln mit Buchstaben und zwei Finger, die zwei Würfel umdrehen. Der Hintergrund ist grün, was zum Projekt GreenSteelSkills passt, das Kompetenzen für die grüne Stahlerzeugung vermitteln will.

Welche Kompetenzen braucht grüner Stahl? Dieser Frage will jetzt ein Projekt unter dem Namen GreenSteelSkills nachgehen. Der Start erfolgte jetzt im Rahmen des Innovationswettbewerbs InnoVET PLUS des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Das Saarbrücker Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft (iso) arbeitet zusammen mit weiteren saarländischen Partnern daran, neue Konzepte zur Weiterbildung von Mitarbeitenden in der Stahlindustrie zu entwickeln und zu erproben. Ziel ist es, die Belegschaften auf die neuen Anforderungen der grünen Stahlproduktion vorzubereiten. In der Folge soll das die Zukunftsfähigkeit der Stahlbranche im Saarland und darüber hinaus sichern. Das Projekt erhält eine Förderung durch das BMBF bis Ende 2027.

Die Stahlindustrie steht vor der großen Aufgabe, ihre Produktionsprozesse klimafreundlich zu gestalten und auf „grünen Stahl“ umzustellen. Dies erfordert erhebliche Investitionen in neue Technologien wie wasserstoffbasierte Direktreduktion oder Elektrolichtbogenöfen, die jüngst durch die saarländischen Stahlunternehmen auf den Weg gebracht wurden. Mit den neuen Technologien in der Stahlproduktion verändern sich neben den Arbeitsprozessen und Tätigkeitsprofilen auch ganze Berufsbilder. Um den veränderten Anforderungen gerecht zu werden benötigen Tausende Beschäftigte Weiterbildungsprogramme, die sich in den betrieblichen Alltag integrieren lassen. Gleichzeitig brauchen Ausbildungsprogramme Aktualisierung und Erweiterung, um die Zukunftsfähigkeit und die Attraktivität dieser Branche zu sichern.

Vor diesem Hintergrund wird das Vorhaben GreenSteelSkills effektive und zukunftsgerichtete Aus- und Weiterbildungskonzepte und -formate für eine nachhaltige und zukunftsfähige Stahlindustrie entwickeln. Das iso-Institut wird dabei die gegenwärtigen und zukünftigen Arbeitsformen analysieren und Weiterbildungs- und Kompetenzbedarfe identifizieren. Damit können die Auswirkungen der Transformation an die Arbeitsanforderungen der Stahlbeschäftigten aus einer arbeitswissenschaftlichen Perspektive nachgezeichnet werden.

GreenSteelSkills führt sieben Partner zusammen

Im Rahmen des Projekts soll unter der Koordination des August-Wilhelm-Scheer-Instituts ein innovativer, kompetenzbasierter Ansatz entstehen, mit dem sich Fachkräfte für veränderte Aufgaben weiterqualifizieren und neue Talente für die Stahlindustrie gewinnen und qualifizieren lassen. Als zentrales Werkzeug möchte man ein digitales Begleitsystem entwickeln, das in Aus- und Weiterbildung flexibel einsetzbar und zu nutzen ist. Die didaktische Umsetzung fokussiert auf modulare Lernelemente und -formate, die verschiedene Qualifikationsstufen abdecken und ein individuelles Lernen ermöglichen. Die Lerninhalte sollen sich an bisherigen Kompetenzen und Arbeitserfahrungen der Beschäftigten orientieren und auf die Anforderungen der Grünstahlproduktion ausgerichtet sein.

Der Forschungsverbund besteht aus sechs Partner. Konsortialführer ist das August-Wilhelm Scheer Institut. Es kümmert sich gemeinsam mit dem Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft (iso) auch um Forschung und Entwicklung. Die Verantwortung für Aus- und Weiterbildung liegt bei der SIKOS GmbH, für Informationsvermittlung und Netzwerk saaris – saarland innovation und standort GmbH. Als Industriepartner sind Dillinger, Saarstahl und die SHS – Stahl-Holding-Saar mit an Bord.

Mit GreenSteelSkillswill das Konsortium einen „entscheidenden Beitrag zur Fachkräftesicherung und zur erfolgreichen Transformation der Stahlindustrie in eine grüne Zukunft“ leisten. Durch die enge Zusammenarbeit von Forschung, Bildung und Industrie will man innovative Bildungsangebote schaffen, die sowohl regional als auch bundesweit wirken sollen.

 

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Foto: FrankHH/shutterstock.com

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