SSAB ordert für Oxelösund signifikant großen EAF bei SMS

SSAB und SMS group treiben gemeinsam die grüne Stahlrevolution mit dem im Bau befindlichen 190-Tonnen-Elektrolichtbogenofen (EAF) in Oxelösund voran, hier ein Vergleichsbild.

SSAB, eines der global kohlenstoffeffizientesten Stahlunternehmen, hat SMS group für den Bau eines neuen 190-Tonnen-EAF gewählt, der mit einem Durchmesser des Gefäßoberteils von 9,3 Metern eine der größten Anlagen weltweit sein wird. Die erste Schmelze des neuen Elektrolichtbogen­ofens in Oxelösund ist für das vierte Quartal 2026 geplant. Dieser Ofen soll auch eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung der Transformations­pläne von SSAB hin zu einer fossilfreien Produktion spielen. Dazu kommt eine andere signifikante Wirkung. Er soll auch die gesamten CO2-Emissionen in Schweden um drei Prozent senken. 

Eine derartige Anlage wird von einem 280-MVA-Transformator gespeist und erfordert eine hochmoderne Technologie, um die Auflagen der Netzbehörde zu erfüllen. Das umfasst die Aspekte Flicker, Leistungsfaktor und harmonische Verzerrung.

SSAB hat SMS group nun mit der Integration einer “Direct Feed“-Versorgunglösung (DF) der GE Vernova in den neuen Ofen in Oxelösund (seit Juli 2024 unter der Leitung von Karin Palmqvist) beauftragt. Die bei SSAB eingesetzte Technologie ist unverzichtbar, da sie einen reibungslosen und wirtschaftlichen Betrieb des neuen Elektrolicht­bogenofens ohne Netzstörungen gewährleistet und somit zur Senkung der CO2-Emissionen beiträgt.

„Es geht um den leistungsfähigsten digitalen Elektrolichtbogenofen, der jemals entwickelt wurde“, so Andrea Lanari. Die Kombination von SMS-Prozess-/Anlagenwissen mit dem Hintergrund von GE Vernova im Bereich Netz und Umrichterregelung sei eine „einzigartige Ressource“, so der Vice-President Metallurgy Steelmaking bei SMS group. Gemeinsam können man sie SSAB auf dem Weg zur Dekarbonisierung bieten.

Das vom Geschäftsbereich Power Conversion der GE Vernova gelieferte Direct Feed-System basiert auf modularer Multilevel-Konverter-Technik (MMC). Es ist eine indirekte Energieversorgung auf der Grundlage der IEGT-Technologie (Injection-enhanced Gate Transistor). Deren Entwicklung erfolgte speziell für EAF entwickelt. Das System soll reibungslosen sowie wirtschaftlichen Betrieb des neuen EAF ohne Netzstörungen gewährleisten

System in Oxelösund soll hohe Stromqualitätsstandards erfüllen

Jan Heimann, Executive Vice President der SMS group: „Dieses Projekt ist ein bedeutender Schritt nach vorne auf unserem Weg zu nachhaltiger Stahlerzeugung. Die Energieversorgung des Ofens mit einem schnellen digitalen Leitsystem befähigt SSAB, ihre Ziele hinsichtlich Netzqualität und Wirkungsgrad zu erreichen. Wir freuen uns, zu einem Projekt beizutragen, das Maßstäbe für die gesamte Branche setzt.“

„Unser Energieversorgungssystem wurde gewählt, weil es dem Werk Oxelösund hilft, hohe Stromqualitätsstandards zu erfüllen“, so Ed Torres. Er ist Business Line Leader & COO des Geschäftsbereichs Power Conversion von GE Vernova. „Der Einsatz unseres Systems ist verbunden mit der Erwartung, dass die Anlage elektrische Störungen reduziert und effizienter arbeitet. Dies ist ein entscheidender Schritt, um die Stahlproduktion sauberer zu machen und die CO2-Emissionen in der Industrie zu reduzieren.“

Um den gewünschten Beitrag zur Leistungsqualität des EAF und auch die Netzleistungsanforderungen zu erreichen, umfasst das System zwei parallele Umrichtereinheiten 300 bzw. 400 m vom EAF entfernt, die unmittelbar an die 34-kV-Sammelschiene angeschlossen sind. Dieser Aufbau reduziert Flicker und gewährleistet sehr geringe harmonischen Verzerrungen sowie einen einheitlichen Leistungsfaktor.

Foto: SMS group

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