Bundeskanzler Scholz vor Ort bei Thyssenkrupp Steel in Duisburg

Bundeskanzler Scholz und die Führung von Thyssenkrupp Steel Europe

Der amtierende Bundeskanzler und Spitzenkandidat der SPD, Olaf Scholz, hat am gestrigen Dienstag Thyssenkrupp Steel Europe (tkSE) in Duisburg besucht. Dennis Grimm, Sprecher des Vorstands von Thyssenkrupp Steel, nutzte den Besuch von Bundeskanzler Scholz auch für ein klares Statement im Nachgang:

„Der heutige Besuch des Bundeskanzlers bei uns in Duisburg unterstreicht die Bedeutung des Stahls für Deutschland und Europa. Im persönlichen Gespräch mit Olaf Scholz haben wir als Vorstand noch einmal mit Nachdruck auf den dringenden politischen Handlungsbedarf hingewiesen – unabhängig vom Ausgang der Bundestagswahlen. Denn die hiesige Stahlproduktion ist eine wesentliche Grundlage der industriellen Wertschöpfung. Sie sichert geostrategische Unabhängigkeit und Wohlstand für unser Land und für Europa.

Daher ist es unerlässlich, dass unmittelbar nach der Bundestagswahl die politischen Entscheidungsträger rasch Rahmenbedingungen für eine zukunftsfeste und wettbewerbsfähige Stahlindustrie schaffen. Die erforderlichen Instrumente dazu sind seit langem bekannt und häufig angesprochen: Wettbewerbsfähige Energiekosten, vor allem eine Entlastung bei den Netzentgelten, wirksamer Handelsschutz auf europäischer Ebene, Schutz vor Carbon Leakage (Produktionsverlagerung in Regionen außerhalb der EU zur Umgehung des EU-Emissionshandels) durch einen effektiven europäischen CO2-Grenzgleich und nicht zuletzt Anreize für den Einsatz klimafreundlicher Grundstoffe durch die Einführung grüner Leitmärkte. Ein weiteres Abwarten bei diesen entscheidenden Themen kostet Wirtschaftskraft und Wohlstand – Tag für Tag.

Wir haben dem Bundeskanzler auch die Kerninhalte unseres industriellen Konzepts erläutert: Wir müssen konsequente Maßnahmen ergreifen, um unser Unternehmen wettbewerbsfähig zu machen und ihm so eine Zukunft zu geben. Der Weg dahin wird harte Einschnitte bringen, aber wir werden ihn mit Augenmaß und sozialer Verantwortung gehen.

Schließlich haben wir klargestellt, dass wir weiterhin an dem Ziel einer klimaneutralen Stahlproduktion festhalten. Wir werden unsere erste Direktreduktionsanlage am Standort Duisburg fertigstellen.

Grüner Stahl ist das Geschäftsmodell der Zukunft. Doch auch hier gibt es auf dem Weg nach vorne Hindernisse: Vor allem der stockende Hochlauf der europäischen Wasserstoffinfrastruktur und das bislang nicht erkennbare Angebot von genügend bezahlbarem Wasserstoff sind hier zu nennen. Auch hier muss die Politik handeln, um die ambitionierten Ziele zu erreichen.

Eine gesunde und wettbewerbsfähige Industrie ist das Fundament der deutschen Wirtschaft und der Schlüssel für die Generationenaufgabe der Dekarbonisierung.“

 

Foto: Thyssenkrupp Steel Europe

Beitrag teilen

WhatsApp
Email
Facebook
Twitter
LinkedIn
XING

Das könnte Sie auch interessieren

Miguel López kommentiert die Thyssenkrupp Q3-Zahlen 2024/2025 durchaus positiv

Thyssenkrupp Q3-Zahlen: Auftragseingang steigt, Umsatz sinkt

Thyssenkrupp legt Q3‑Zahlen vor: Auftragseingang steigt dank Marine Systems um 21 % auf 10,1 Mrd €, Umsatz sinkt auf 8,2 Mrd €. Bereinigtes EBIT verbessert sich dank APEX, doch manche Segmente drücken das Ergebnis – trotz strategischer Fortschritte.
RUD Ketten Rieger & Dietz GmbH u. Co. KG ist ein Spezialist für Rundstahlketten. Das kuftbild zeigt den Firmensitz.

Spezialist für Rundstahlketten feiert rundes Jubiläum

RUD Ketten feiert 2025 sein 150-jähriges Bestehen. Der Spezialist für Rundstahlketten aus Aalen-Unterkochen steht für Qualität, Innovation und Nachhaltigkeit – und blickt mit einem klaren Fokus auf Digitalisierung und Internationalisierung in die Zukunft.
Primetals Technologies wird das Grobblechwalzwerk von Jindal Steel and Power in Angul modernisieren und so die Verfügbarkeit der Anlage erhöhen.

Jindal Steel and Power modernisiert Grobblech-Walzwerk

Jindal Steel and Power modernisiert sein 5-Meter-Grobblech-Walzwerk in Angul mit Primetals Technologies. Die neue Automatisierungsplattform ist die erste ihrer Art in einem indischen Walzwerk dieser Größe. Sie soll vor allem auf zwei Aspekte einwirken.
Ausgezeichnete Qualität: Am 5. August nahmen Reiner Hagemann und Philipp Vetter von der Badische Stahl-Nebenprodukte GmbH (BSN) die QUBA-Zertifizierung für die Produkte BEOSALT und BEOSIL entgegen. – V.l.n.r.: Reiner Hagemann (Geschäftsführer BSN), Thomas Fischer (Geschäftsführer Qualitätssicherung Sekundärbaustoffe GmbH), Philipp Vetter (Qualitätssicherung BSN)

QUBA-Zertifizierung für Sekundärbaustoffe von BSN

Die Badische Stahl-Nebenprodukte GmbH hat für ihre Sekundärbaustoffe „Beosalt“ und „Beosil“ eine QUBA-Zertifizierung erhalten. Die Zertifizierung höchste Qualitäts- und Umweltstandards bestätigen und die Eignung für drei Einsatzbereiche bescheinigen.
Mit den Make-to-Order Days, kurz MTO Days, geht am 9. und 10. Juni 2026 auf dem Stuttgarter Messegelände ein neues Veranstaltungsformat an den Start.

Make-to-Order Days 2026 als neue Messe im Juni 2026

Am 9. und 10. Juni 2026 startet mit den Make-to-Order Days auf dem Messegelände Stuttgart eine neue Fachmesse für auftragsbezogene Präzisionsfertigung. Das Format richtet sich an Entscheider aus verschiedenen Industriebranchen.
Das Bild zeigt die beiden WSM-Geschäftsführer, dem Verband für die Stahl- und Metallverarbeitung.

Stahl- und Metallverarbeitung: WSM warnt vor Stillstand

Die deutsche Stahl- und Metallverarbeitung kommt im ersten Halbjahr 2025 nicht vom Fleck. Der Branchenverband WSM fordert von der Politik entschlossenes Handeln, um den industriellen Mittelstand vor Substanzverlust zu bewahren.
Anzeige
MPT

Newsletter

Jetzt Fachabo starten

Erhalten Sie exklusiven Zugriff auf alle Fachartikel, Whitepaper und Analysen.

Kontakt in die Redaktionen

Abo- und Bücherservice

Newsletter