Klöckner meldet für die Nordamerika-Sparte ein Rekordniveau

Guido Kerkhoff, Klöckner & Co. Sein Haus freut sich über die Entwicklung der Nordamerika-Sparte.

Klöckner & Co profitiert im zweiten Quartal von starker Nachfrage bei der Nordamerika-Sparte, während Europa schwächelt. Ergebnis und Cashflow steigen deutlich. Neue Zukäufe und Investitionen in Elektroband stärken die Strategie des Konzerns.

Der mittlerweile in Düsseldorf ansässige Konzern Klöckner & Co hat im zweiten Quartal 2025 ein positives Konzernergebnis erzielt – getragen von einer starken Entwicklung in Nordamerika und strategisch wichtigen Investitionen in Zukunftsfelder wie Elektroband, Verteidigung und Gebäudetechnik. Der Umsatz sank gegenüber dem Vorjahr preisbedingt von 1,8 auf 1,6 Mrd. Euro. Der Absatz blieb mit 1,2 Mio. Tonnen stabil. Während in Europa die schwache Nachfrage auf das Ergebnis drückte, verzeichnete die Nordamerika-Sparte ein Rekordniveau. Das Konzernergebnis verbesserte sich deutlich: Nach einem Verlust von 23 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum erzielte Klöckner & Co nun ein Plus von 2 Mio. Euro. Das EBITDA vor wesentlichen Sondereffekten stieg auf 65 Mio. Euro (Q2 2024: 42 Mio. Euro). Der Free Cashflow lag bei 44 Mio. Euro.

Strategische Zukäufe und Elektroband-Offensive in Nordamerika

Besonderes Augenmerk legt Klöckner & Co auf den Ausbau seines Geschäfts mit Elektroband. In Nordamerika investiert der Konzern in ein neues Servicezentrum für kornorientiertes Material – mit Blick auf den steigenden Bedarf aus Stromnetzinfrastruktur, erneuerbaren Energien und Rechenzentren. Die neue Anlage soll im dritten Quartal vollständig in Betrieb gehen.

Ein strategisch bedeutender Schritt war auch die Übernahme von Ambo Stahl. Das Kölner Unternehmen bringt Expertise in verschleißfesten Spezialstählen, Sicherheits- und Panzerstahl ein. Damit erschließt sich Klöckner & Co neue Geschäftsmöglichkeiten im Verteidigungssektor – einem Bereich mit wachsender Relevanz angesichts sicherheitspolitischer Entwicklungen in Europa.

Darüber hinaus übernahm Klöckner & Co die Schweizer Firma Simfloc, spezialisiert auf die Montage von Gebäudetechnik. Mit diesem Schritt wird die Tochtergesellschaft Debrunner Koenig Gruppe zum ersten Komplettanbieter für Gebäudeinstallationen in der Schweiz – ein konsequenter Ausbau des Dienstleistungsportfolios.

Ausblick: Nordamerika-Sparte bleibt Wachstumstreiber

Für das dritte Quartal 2025 rechnet Klöckner & Co mit einem deutlichen Anstieg bei Absatz und Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Entscheidender Treiber ist das Geschäft in Nordamerika, wo die Nachfrage robust bleibt und das Preisniveau gestiegen ist. Das EBITDA vor Sondereffekten wird mit 40 bis 80 Mio. Euro prognostiziert.

Für das Gesamtjahr konkretisiert das Unternehmen seine Prognose: Trotz verhaltener Entwicklung in Europa wird nun ein leichter Anstieg bei Absatz und Umsatz erwartet. Das EBITDA vor Sondereffekten soll zwischen 170 und 240 Mio. Euro liegen – ein deutlicher Zuwachs im Vergleich zu 2024. Der operative Cashflow dürfte erneut deutlich positiv ausfallen.

 

Weitere Meldungen aus dem Konzern finden Sie in unserem Beitragsarchiv.
Foto: Klöckner & Co (eigene Darstellung)

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