H2-Beirat: Stadt Essen will Wasserstoff-Wirtschaft vorantreiben

Stadt Essen

Als Energiehauptstadt Europas beheimatet Essen Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die ein komplettes Wasserstoff-Ökosystem abbilden. Ebendiese bündeln ihre Kompetenzen nun in einem H2-Beirat.

In Essen arbeiten Stadt, Unternehmen und Forschung Hand in Hand an der Wasserstoff-Zukunft. Das Besondere: Durch die hohe Dichte an namhaften Unternehmen aus der Energiewirtschaft nimmt die Stadt deutschland- und europaweit eine führende Branchen-Position ein. „In Verbindung mit einer Vielzahl von Universitäten und Forschungseinrichtungen im Ruhrgebiet sind dies ideale Bedingungen, um das Wasserstoffzeitalter Wirklichkeit werden zu lassen“, so die Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft (EWG) in einem Pressestatement. Dessen Geschäftsführer Andre Boschem rief dazu gemeinsam mit dem Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen den sogenannten „H2-Beirat“ ins Leben. Erklärtes Ziel ist es, die Kräfte „auf höchstem Niveau“ zu bündeln, gemeinsam Projekte zu entwickeln und aktiv umzusetzen.

„Wasserstoff ist eine bedeutende Zukunftschance“

Fortan sollen sich in dem Beirat halbjährlich Unternehmensvertreter treffen, um die strategische Entwicklung der Wasserstoff-Wirtschaft sowie die konkrete Realisierung von Projekten in Essen voranzubringen. „Essen ist von jeher eine Stadt der Macher. Im H2-Beirat treffen sich deshalb ab sofort die führenden Wasserstoff-Verantwortlichen des Standortes und entwickeln aktiv konkrete Projekte – für die Stadt und die Region, aber mit nationaler und internationaler Perspektive. Wir möchten dazu die maßgeblichen Akteure von Wirtschaft, Wissenschaft und Stadt Essen zusammenbringen und mit einer stringenten Wasserstoff-Strategie vorangehen“, erläutert EWG-Chef Boschem.

Gründung des H2-Beirats in Essen
Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen (rechts) und EWG-Geschäftsführer Andre Boschem (links) wollen mit dem H2-Beirat die Wasserstoffwirtschaft in Essen vorantreiben. Dr. Klaus Altfeld (Bildmitte) von evety moderierte die größtenteils virtuelle Gründungsveranstaltung. Foto: Elke Brochhagen, Stadt Essen

Zusätzliche Expertise bringe die Grüne Hauptstadt Agentur (GHA) ein, heißt es vonseiten der EWG. Sie setze als Stabstelle der Stadt Essen die Umwelt- und Zielsetzungen der „Grünen Hauptstadt Europas – Essen 2017“ fort. „Wasserstoff ist eine bedeutende Zukunftschance für den Energie- und Umweltstandort Essen und ein Treiber für die Energiewende. Mit dem neu gegründeten H2-Beirat werden wir noch intensiver an einer nachhaltigen und klimafreundlichen Ausrichtung Essens arbeiten“, so Oberbürgermeister Kufen.

H2-Beirat: Konkrete Projekte bereits vorgestellt

Die erste Sitzung hat bereits stattgefunden – coronabedingt als Online-Veranstaltung. Darin stellte der Beirat konkrete Projekte vor. In der Entwicklung befindet sich etwa ein Konzept für ein Wasserstoff-Ecosystem für emissionsfreie und nachhaltige Mobilität in Ballungsgebieten. Unter dem Namen „HyExpert“ kooperieren dafür unter anderem die Stadtwerke Essen und die Ruhrbahn. Im Bereich der Wissenschaft stellte der Beirat das Projekt „HyGlass“ vor. Darin beschäftigt sich das Gas- und Wärme-Institut Essen (GWI) mit Wasserstoffnutzung in der Glasindustrie. Am GWI entsteht außerdem das erste „Hybrid-SOFC-System“ (Solid Oxide Fuel Cell) in Europa, ein neues System zur umweltschonenden Energieerzeugung. Die benötigte Technologie liefert Mitsubishi Power Europe. Bis Ende März 2022 soll das System in Essen in Betrieb genommen werden.

Folgende Unternehmen und Einrichtungen sind im H2-Beirat vertreten: SE, con|energy AG, Evonik Industries AG, Gas- und Wärme-Institut Essen e.V., Messe Essen GmbH, Open Grid Europe GmbH, RAG-Stiftung, Ruhrbahn GmbH, RWE AG, Stadtwerke Essen AG, thyssenkrupp Industrial Solutions AG, Trimet Aluminium SE und Westenergie AG.

Quelle: EWG, Beitragsfoto: EWG, Johannes Kassenberg

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