WSM: Regierung muss Strompreis begrenzen!

Diagramm des Merit-Order-Effekts zur WSM-Forderung nach Gaspreisdeckelung.

Der Staat muss Windfall-Profite stoppen, indem er den Preis für verstromtes Gas deckelt, fordert der Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung im aktuellen Positionspapier.

Der Strompreis braucht einen Deckel – sofort. Das Merit-Order-Preisbildungsmodell beschert Stromverbrauchern Kosten in Rekordhöhe. Und vielen „gasfreien“ Kraftwerksbetreibern satte Gewinne, da der mit Gas produzierte Strom meist den Preis setzt, so der Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung (WSM).

Das Merit-Order-Modell

Dank des Merit-Order-Preisbildungsmodells kassieren auch deutlich günstiger produzierende Kraftwerke oft den teuren Tarif für Strom aus Erdgas. Denn sobald ein Erdgaskraftwerk als Bedarfsdecker zum Einsatz kommt, gilt dessen Preis für alle. Und das passiert oft: „Trotz verstärkter Kohle-Verstromung bleiben Gaskraftwerke systemrelevant und werden weiter für extreme Energiekosten sorgen. Ändern kann das nur der Staat, indem er den Gaspreis entkoppelt.“, so WSM-Hauptgeschäftsführer Christian Vietmeyer. Die EU-Kommission hat dem Staat die Möglichkeit gegeben, die Preise zu deckeln – er muss sie nun nutzen. „Worauf wartet die Bundesregierung noch? Unsere mittelständischen Mitglieder können nicht nachvollziehen, dass sie KfW-Kredite aufnehmen sollen, um die Windfall-Profite der Stromindustrie zu finanzieren“, unterstreicht der WSM in seinem Positionspapier.

Industrieunternehmen müssen Stromverträge verlängern

Die Zeit drängt, viele mittelständische Industrieunternehmen stehen vor der Verlängerung ihrer Stromverträge. Der Ukraine-Konflikt hat den Preisauftrieb angefacht, die gedrosselte Befüllung der Nordsee-Pipeline 1 befeuert sie weiter. Bereits jetzt liegt der Strompreis – trotz entfallender EEG-Zulage – um gut 20 Prozent höher als 2021. 2023 kommen gar 100 Prozent drauf.

Preisbildungssystem für Strom ist überholt

In dieser dramatischen Lage fehlt den Stromverbrauchern jedes Verständnis dafür, dass sich Kraftwerke dank eines überholten Preisbildungssystems die Taschen füllen. 2021 lagen die durchschnittlichen Grenzkosten des teuersten Gaskraftwerkes bei 226 Euro pro Megawattstunde. Bei anderen Kraftwerken waren es aber nur 17 bis 145 Euro.

Mehr zum Thema Energie finden Sie hier>

Quelle: WSM

Bild: www.next-kraftwerke.de; AEE

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