Festakt für 150 Jahre WV Stahl im Zeichen von Krise und Chance

offizielles Foto zum Festakt (v.l.): Gunnar Groebler, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Bundeskanzler Olaf Scholz, Kerstin Maria Rippel, Hauptgeschäftsführerin der WV Stahl

300 geladene hochkarätige Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Gesellschaft sind am 13. November Abend im Berliner Futurium zu einem Festakt zusammengekommen, um das 150-jährige Bestehen der Wirtschaftsvereinigung Stahl (WV Stahl) zu würdigen. Unter den Ehrengästen waren Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck, Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing, Ministerpräsidentin Anke Rehlinger und die wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Julia Klöckner.

„Unser 150-jähriges Jubiläum ist für uns Anlass, Kraft aus der Vergangenheit zu schöpfen, um uns den enormen Herausforderungen der Gegenwart zu stellen und den Blick in die Zukunft zu richten“, betonte der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Gunnar Groebler. „Als Stahlindustrie haben wir die industrielle Entwicklung in unserem Land wesentlich mitgeprägt. Und auch in diesen herausfordernden Zeiten, in denen sich Deutschland befindet, wollen wir Kurs halten und die Transformation erfolgreich gestalten. Gerade in Krisenzeiten wie diesen müssen wir uns unserer Verantwortung bewusst sein – für eine klimaneutrale Zukunft, für den Industriestandort Deutschland und für die Menschen, die der Stahl seit Generationen stärkt und voranbringt.“

Die Gründung der Wirtschaftsvereinigung Stahl in Berlin im Jahr 1874, damals noch unter dem Namen „Verein Deutscher Eisen- und Stahlhersteller“, markierte den Beginn einer Erfolgsgeschichte. „Stahl war und ist die Grundlage industrieller Entwicklung – damals wie heute. Von der Industrialisierung über den Wiederaufbau nach dem Krieg bis hin zur europäischen Integration spielte die Stahlindustrie eine zentrale Rolle“, betonte Gunnar Groebler in seiner Rede beim Festakt.

WV Stahl sieht Branche als „treibende Kraft des Wandels“

Trotz der aktuell immensen Herausforderungen durch nicht wettbewerbsfähige Energiepreise, einem veränderten geo- und handelspolitischen Umfeld und der wirtschaftlichen Krise, sieht sich die Stahlindustrie als „treibende Kraft des Wandels“, wie es seitens der WV Stahl heißt. „Wir stehen heute mitten in der größten Transformation unserer Geschichte: der Umstellung auf eine klimaneutrale Produktion. Als Industrie unternehmen wir alle zusammen enorme Anstrengungen, um unseren eigenen – und auch den CO₂-Fußabdruck unserer Abnehmerbranchen wie der Automobilwirtschaft, der Bahn, dem Maschinenbau oder der Energiewirtschaft – massiv zu senken. Dafür brauchen wir nicht nur grünen Strom zu wettbewerbsfähigen Preisen, sondern auch politische Rahmenbedingungen, die Verlässlichkeit und Planbarkeit bieten“, forderte der Präsident.

„Die Herausforderungen, vor denen wir in Deutschland und Europa stehen, können nur bewältigt werden, wenn Akteure in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft jetzt gemeinsam und verantwortungsbewusst handeln. Die Transformation der Stahlindustrie zur Klimaneutralität ist eben nicht nur Verpflichtung, sondern vor allem Chance. Wir schaffen Zukunft – mit einem Werkstoff, der seit 150 Jahren Bestand hat und auch in Zukunft unverzichtbar bleibt“, so Groebler.

Foto: Wirtschaftsvereinigung Stahl/Oliver Lang

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