GMH Gruppe trennt sich von Harz Guss Zorge

Die GMH Gruppe trent sich von Harz Guss Zorge. Das Bild zeigt einen Arbeiter im Werk.

Im Zuge ihrer Portfolio-Fokussierung auf die Kerngeschäftsfelder Kreislaufwirtschaft (Recycling), Green Steel (insb. warmgewalzte Langprodukte) und Heavy Forging (Großschmiedestücke), trennt sich die GMH Gruppe von der Eisengießerei Harz Guss Zorge GmbH aus dem niedersächsischen Walkenried. HGZ beschäftigt knapp 450 Mitarbeiter und gehörte seit dem Jahr 2000 zur GMH Gruppe.

Aufgrund eines strategischen Konzentrationsprozesses auf die nachhaltige Herstellung und Veredelung von Stahl hat die GMH Gruppe nach einem geeigneten Investor für HGZ gesucht. Nach intensiver Prüfung wurde er gefunden: der US-amerikanische Investor Hugh Aiken. Dieser soll über die vergangenen drei Jahrzehnte bereits in mehrere Eisen, Stahl und Aluminium verarbeitende Unternehmen in den USA und Europa investiert haben. Darunter seien Firmen in Polen, Frankreich und Schweden.

Neuer Investor

Dr. Alexander Becker, Vorsitzender der Geschäftsführung der GMH Gruppe, erklärt: „Wir freuen uns sehr, mit Hugh Aiken einen so erfahrenen Investor für Harz Guss Zorge präsentieren zu können. Es ist uns wichtig, für unser Eisenguss-Geschäft einen strategischen Partner gefunden zu haben, einen ,best owner`, der umfangreiche Expertise aus der europäischen Metallindustrie mitbringt und diese zum weiteren Wohlergehen der HGZ GmbH und seiner Beschäftigten einsetzen kann.“

„Der Wettbewerb im Metallgeschäft, insbesondere mit China und Indien, ist hart. Unser Interesse muss es sein, das Know-how und die Fertigungskapazitäten in den Vereinigten Staaten wie auch in Europa zu erhalten, ökonomisch wie sicherheitspolitisch“, erläutert Aiken seine Motivation für Investments in der Metallbranche.

Der Kaufvertrag zwischen der GMH Gruppe und Hugh Aiken wurde am 12. November unterschrieben und am 21. November rechtswirksam vollzogen. Er begründet den Übergang der Harz Guss Zorge GmbH auf den neuen Eigentümer rückwirkend zum 1. September 2024. Investor Aiken habe sich zum Ziel gesetzt, die Produktivität zu erhöhen und die technischen Verfahren zu verbessern, heißt es. Zudem möchte er die Kundenbeziehungen vertiefen und ausbauen. Aiken, der auch Französisch und Deutsch spricht, übernehme zunächst auch die Geschäftsführung bei Harz Guss Zorge. Zeitgleich werde nach einem neuen Geschäftsführer für das Unternehmen gesucht.

Über Harz Guss Zorge

Die 1870 gegründete Harz Guss Zorge (HGZ) GmbH hat ihren Sitz in Walkenried im Südharz. HGZ ist ein Spezialist für komplexe Gussteile in einer großen Bandbreite diverser Eisengusslegierungen und liefert nach Kundenspezifikationen gefertigte, bearbeitete und montierte Eisenkomponenten. Damit werden unter anderem Nutzfahrzeuge, Landmaschinen, Kälte-, Verdichter- und Antriebstechnik sowie stationäre Motoren für die dezentrale Energieerzeugung ausgestattet. HGZ beschäftigt knapp 450 Mitarbeiter und ist Entwicklungspartner namhafter Unternehmen im Fahrzeug- und Maschinenbau weltweit. Die Fertigung ist auf kernintensive, komplexe Bauteile für den Fahrzeugbau und den allgemeinen Maschinenbau ausgerichtet. Dazu gehören unter anderem Zylinderköpfe, Abgassysteme, Gehäuse für Turbolader sowie Achs- und Getriebeteile, die als Rohteil oder mechanisch bearbeitet bzw. einbaufertig montiert geliefert werden.

Über die GMH Gruppe

Die GMH Gruppe ist ein Komplettanbieter von Stahl als Vormaterial, erschmolzen aus Schrott, bis hin zu montagefertigen Komponenten. Sie ist eines der größten in Privatbesitz befindlichen metallverarbeitenden Unternehmen Europas. Zur Gruppe gehören mehr als 15 mittelständische Produktionsunternehmen der Stahl-, Schmiede- und Gussindustrie. Vertreten sind diese in über 50 Ländern. Mit rund 6.000 Mitarbeitern erwirtschaftet die GMH Gruppe einen Jahresumsatz von rund zwei Milliarden Euro. Im Zuge der strategischen Maßnahmen hat die Gruppe zuletzt auch dazugekauft. Die jüngsten Beispiels sind der Schrotthändler Alba Metall Saar und das Edelstahlwerk Kind & Co.

Foto: GMH Gruppe

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