H2Future: Voestalpine und VERBUND erweitern Wasserstoffprojekt

Das Bild zeigt die H2Future-Follow-up-Anlage in Linz

Die Wasserstoffpilotanlage H2Future von Voestalpine und VERBUND in Linz wird erweitert. Ziel ist es, neue Erkenntnisse zur Qualität und Speicherung von grünem Wasserstoff zu gewinnen. Das 16,4-Millionen-Euro-Projekt läuft bis Ende 2029.

Voestalpine und VERBUND bauen die erfolgreiche und eine der weltweit am längsten laufende PEM-Elektrolyseanlagen, H2Future, in Linz weiter aus. Die Erweiterung umfasst die Produktion, Verdichtung, Reinigung, Speicherung bis hin zur Verladung und Weiterverwendung von grünem Wasserstoff. Dafür wird die im Jahr 2019 als damals weltweit größtes Wasserstoffpilotprojekt in Betrieb genommene Anlage am Voestalpine-Standort um eine Verdichtungs- und Reinigungsanlage sowie um fünf Wasserstoffspeichertanks erweitert. Die Kosten für die Erweiterung des Forschungsprojekts belaufen sich auf 16,4 Mio. EUR.

H2Future im Ausbau – Fokus auf Qualität, Speicherung und Nutzung

H2Future-Follow-up ist ein gemeinsames Forschungsprojekt des internationalen Stahl- und Technologiekonzerns Voestalpine und Österreichs größtem Elektrizitätsversorgungsunternehmen VERBUND. Im Rahmen von H2Future-Follow-Up werden die bisherigen Forschungsaktivitäten zur Wasserstoffproduktion hinsichtlich der Qualitätsmerkmale Reinheit und Druck konsequent weitergeführt. In den neu errichteten Speichertanks wird der Wasserstoff bis zur Verladung und Weiterverwendung gespeichert. Die Vorbereitungsmaßnahmen für die Anlagenerweiterung laufen bereits seit zwei Jahren. Aktuell findet die Installation der Anlagen statt. Die Funktionstests beginnen im Januar 2026, erste Forschungsergebnisse sollen Ende 2026 vorliegen. Das Projekt endet im Dezember 2029.

Die Voestalpine wird den erzeugten grünen Wasserstoff in weiteren Forschungsprojekten des Konzerns einsetzen.

„Weitere wichtige Erkenntnisse“ mit VERBUND

Herbert Eibensteiner, Vorstandsvorsitzender der Voestalpine AG, kommentiert:

Wir verfolgen mit greentec steel einen klaren Stufenplan zur Transformation. Wir arbeiten bereits intensiv an der ersten Stufe und werden ab 2027 je einen grünstrombetriebener Elektrolichtbogenofen an den Standorten in Linz und Donawitz in Betrieb nehmen und zwei kohlebasierte Hochofenaggregate stilllegen. Langfristig streben wir bis 2050 eine Stahlproduktion mit Net-Zero-CO2-Emissionen an. Wasserstoff wird dabei eine wichtige Rolle einnehmen. Gemeinsam mit unserem Partner VERBUND werden wir mit H2FUTURE-Follow-up weitere, wichtige Erkenntnisse gewinnen.

Auch Michael Strugl, Vorsitzender VERBUND, äußert sich:

Im Rahmen von H2F-Up konzentriert sich VERBUND auf die Herstellung, Verdichtung und Reinigung von Wasserstoff unter fluktuierenden Bedingungen. Mit einer Speicherkapazität von einer Tonne Wasserstoff sind wir in der Lage, die Schwankungen der Produktion auszugleichen und somit die konstante Versorgung unserer Abnehmer:innen sicherzustellen. H2FUTURE hat 2019 als weltweit größtes Wasserstoffpilotprojekt Maßstäbe gesetzt, und ich freue mich, dass wir die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Voestalpine im Projekt H2FUTURE-Follow-up weiterführen können.

H2Future – weltweit die am längsten laufende Wasserstoffpilotanlage

Die bereits seit 2019 laufende H2Future-Anlage ist eine der weltweit am längsten betriebenen Protonen-Austausch-Membran-(PEM)-Elektrolyseanlagen. Sie besteht aus 12 „Stacks“ mit jeweils 50 Elektrolysezellen und hat eine Anschlussleistung von sechs Megawatt. Diese Anlage kann stündlich 1.200 Kubikmeter grünen Wasserstoff erzeugen. Seit ihrer Inbetriebnahme hat sie mehrere hundert Tonnen grünen Wasserstoff produziert und zahlreiche Versuchsprogramme durchgeführt. Ein „Stress-Test“ bestätigte die Belastbarkeit der Anlage im Dauerbetrieb und ihre Fähigkeit, schnell auf große Laständerungen, zu reagieren. Die Anlage wird insbesondere genutzt, um Frequenzschwankungen im Stromnetz auszugleichen, die durch die unregelmäßige Verfügbarkeit erneuerbarer Energien oder unterschiedliche Strombedarfe entstehen.

 

Foto: Voestalpine

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